„Wenn ein konstruktiver Dialog entsteht, finde ich das gut!"
Seit Anfang 2023 steht der Investor für das zweite Baufeld des Teilquartiers Gremmendorf Zentrum fest: Mit einem Entwurf des Büros RKW Architektur + hat die Landmarken AG den Zuschlag für das 11.000 Quadratmeter große Areal erhalten. Im Interview berichtet Thomas Binsfeld von der Landmarken-Geschäftsleitung, was den Standort auszeichnet und was er sich für den Umsetzungsprozess wünscht.
Die Landmarken AG ist bereits ein bekannter Akteur in Münster, oder?
Ja, Münster ist für uns eine sehr interessante Stadt mit einer besonderen, vielfältigen Nachfrage-Situation. Hier können wir Antworten geben auf die Frage nach der Zukunft und wie modernes Leben, Studieren und Arbeiten aussehen kann. Wie wir uns das vorstellen, haben wir bereits beim Hansator, der Entwicklung des Hauptbahnhofs zu einem lebendigen, urbanen Stadtquartier, gezeigt. Auch am Campus Loddenheide sind wir aktiv. Und das nächste Projekt wird dann das südliche Baufeld des Teilquartiers von Gremmendorf Zentrum direkt am Yorkshire-Platz, der neuen Mitte des Stadtteils.
Also im Herzen des zukünftigen Gremmendorfs. Daher auch der Projektname „Kardia“, angelehnt an die medizinische Bezeichnung für „Herzensangelegenheiten“?
Genau (schmunzelt). Wir wollen einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, den Herzkreislauf an diesem zentralen Ort des Stadtteils mit Leben erfüllen.
Was hat Ihr Unternehmen dazu bewogen, an der Konzeptvergabe für dieses Baufeld teilzunehmen, beziehungsweise: Was macht das York-Quartier für Sie besonders?
Wir haben hier einen der wenigen innenstadtnahen Standorte, an denen es gilt, ein ganz neues Quartier inklusive Nahversorgung, Wohnen, Arbeiten, Freizeit mit einem bereits bestehenden, gewachsenen Stadtteil zu verquicken – und zwar so, dass alle Beteiligten einen Mehrwert daraus ziehen und ein neues großes harmonisches Ganzes entsteht. Das ist ein spannender Prozess, in dessen Verlauf wir gern Akzente setzen möchten, zum Beispiel auch beim Thema Mobilität.
Das Instrument der Konzeptvergabe hat Ihnen und Ihren Mitbewerber:innen sehr konkrete Vorgaben gemacht. Erschwert das die Planung?
Wir halten die Konzeptvergabe grundsätzlich für einen sinnvollen Prozess, der sehr gute Ergebnisse hervorbringt. Natürlich gibt das den Planenden einen engen Raum vor – aber die Kunst besteht eben darin, die wenigen Spielräume, die man hat, entsprechend überzeugend zu nutzen.
Besonders überzeugt an Ihrem Entwurf haben: das Mobilitätskonzept mit dem weitgehend unter die Erde verlagerten Stellplätzen, das großzügige Entrée mit der Öffnung zum Platz hin und die Diversität des Wohnkonzepts. Jetzt gilt es, die Pläne auf dem Papier Realität werden zu lassen und zum Leben zu erwecken. Dazu gehört wahrscheinlich viel mehr, als nur Baumaschinen auf den Platz zu schicken, oder?
Meine Auffassung ist es, dass sich ein lebendiges Quartier aus dem Standort heraus entwickeln muss. Wir müssen die Menschen, die dort leben und arbeiten, abholen und das Projekt Hand in Hand mit allen Beteiligten vorantreiben. Deshalb sind wir immer offen für Themen, die unter den Nägeln brennen – wenn ein konstruktiver Dialog entsteht, finde ich das gut!
In den kommenden Jahren gehen ja noch weitere, vielfältige Baufelder auf den Konversionsflächen York und Oxford in die Konzeptvergabe. Sind Sie erneut dabei?
Beide Konversionsvorhaben sind jeweils auf ihre Art spannend. Wir können uns durchaus vorstellen, noch einmal unseren Hut in den Ring zu werfen.